Daniel Drepper

Sportrechte und Berichterstattung: „… nur dass die Hure zahlt“



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Das Netzwerk Recherche lädt regelmäßig zum Mediendisput nach Berlin. Vergangenen Donnerstag lautete das Thema: Gefangen in der „Mixed-Zone“ – Von der Sportberichterstattung zur Event-Inszenierung.

Zwei Stunden diskutierten WDR-Sportchef Steffen Simon, der ehemalige Leiter des aktuellen Sportstudios Thomas Fuhrmann, Multifunktionär Helmut Digel, Hertha-BSC-Pressesprecher Gerd Graus und ARD-Doping-Experte Hajo Seppelt. Außerdem dabei: Guido Tognioni, EX-FIFA-Mitglied. Er sagt: „Der Sport müsste jeden Tagen eine Kerze anzünden für denjenigen, der das Fernsehen erfunden hat. Dank des Fernsehens ist der Sport zu dem geworden, was er heute ist.“

Sportschau-Chef Simon wurde – bevor er vorzeitig gehen musste – deutlich: „Der Fußball hat zum Fernsehen eigentlich ein Verhältnis, wie der Freier zur Hure, nur dass die Hure zahlt.“ Das Zitat fällt nach gut einer Stunde. Genau da wird es spannend, weil Hajo Seppelt die kommerzielle Ausrichtung der Sportberichterstattung kritisiert – und auch die in der ersten Stunde der Runde auf die ökonomischen Aspekte konzentrierte Diskussion. Dabei solle es doch um Journalismus gehen. Denn: Eine weitgehend freie journalistische Berichterstattung werde vom Sport weitgehend unterbunden.

Ein Interview mit nr-Chef Thomas Leif im Deutschlandfunk.

Dazu ein Text zur Diskussionen bei der Deutschen Welle.

  1. 12. Mai 2011 -

    Den Termin habe ich gar nicht mitbekommen, wäre gerne dabei gewesen. Super, dass du hier darüber informierst!

  2. 1. Juli 2011 -

    […] nie gibt es sportjournalistische Weiterbildungen. Eine Podiumsdiskussion des netzwerk recherche (“…nur dass die Hure zahlt”) war zuletzt nicht uninteressant, ging aber auf den Kern der sportjournalistischen Probleme nicht […]