Daniel Drepper

Schwarmintelligenz: Ein Text über Korruption im Sport

Gemeinsam mit Jörg-Uwe Nieland schreibe ich in dieser Woche für das Journalistik Journal einen Text über Korruption im Sport – und wie Sportjournalisten darüber berichten. Was muss da rein?

Abgabe ist Ende der Woche. Wir haben uns schon Gedanken gemacht. Für Ergänzungen der Liste bin ich aber sehr dankbar. Was wir nicht im Beitrag unterbringen können, kommt später hier ins Blog.

  • Wir wollen mit den Recherchen der Süddeutschen Zeitung einsteigen, welche den Prozess um die Formel 1 und Bernie Ecclestone ins Rollen brachten.
  • Wir wollen erklären, warum Korruption im Sport weit verbreitet ist; unter anderem mit Hinweisen auf mafiöse Strukturen in Sportverbänden wie dem Boxverband AIBA. Weitere Beispiele könnten Jack Warner oder Ricardo Teixeira sein.
  • Wir wollen etwas schreiben zum Versagen des Sportjournalismus; dem Grundproblem der Fans, die es über die Bande geschafft haben; der gegenseitigen, wirtschaftlichen Abhängigkeit.
  • Wir wollen beschreiben, wie häufig Sport-Recherchen von fachfremden Kollegen gemacht werden – und nicht von den eigentlich zuständigen Sportjournalisten.
  • Wir wollen die Idee des mittlerweile nicht mehr so aktiven Sportnetzwerks vorstellen.
  • Wir wollen die extrem magere Berichterstattung der vergangenen zehn Jahre über den ISL/ISMM-Skandal beschreiben. Zur FIFA-Wahl sind viele Medien aufgesprungen, Enthüllungen kamen aber so gut wie ausschließlich aus England. Und nach den Wahlen werden selbst Skandale wie der von Vorstandsmitglied Chuck Blazer von so gut wie allen Medien ignoriert.
  • Zum Abschluss wollen wir ein paar positive Beispiele aus dem Sportjournalismus aufführen.

Gut so, oder Gegenvorschläge, Tipps, Ideen?

Das Journalistik Journal erscheint zwei Mal jährlich. Es soll die „journalistische Berufspraxis mit der Journalistik-Wissenschaft in Verbindung bringen“. Redaktionen, Verbände und Institute erhalten das Heft kostenlos, alle anderen können es für sechs Euro im Jahr abonnieren. Das nächste Heft erscheint im Herbst mit dem Schwerpunktthema Medien und Sport.

  1. 25. August 2011 -

    Rollen wir das Feld von hinten auf. Positive Beispiele aus dem Sportjournalismus sind zum Beispiel die Protagonisten Jonathan Sachse, Jens Weinreich, Hartplatzheld Oliver Fritsch oder auch Du. Dazu gibt es eine Reihe von Sportbloggern mit phänomenaler Leistung wie Kai Pahl alias dogfood von allesaussersport oder Matthias Kießling alias rotebrauseblogger um nur zwei aus der Vielzahl guter Blogger zu nennen.

    Korruption im Sport, da fallen mir Verbände wie die FIFDE oder IHF ein. Verflechtung von Funktionären mit Geldkreisläufen die in eigene Tasche fließen sind hochinteressant. diese zu personalisieren, aufzuzeigen und zu hinterleuchten… spannende Herausforderung für den Sportjournalismus der sich dem Thema Korruption verschreiben will.

    Geldkreisläufe im Sportsponsoring sind auch immer ein sensibles Feld. Auch die aktuelle und dauerhafte Aktion der taz Sportredaktion mit der Verpixelung der Werbeaufschriften auf den Trikots der Sportler ist ein spannendes Thema.

    Geschichten auch unterhalb der großen Ligen sind ein guter Stoff. Wieso können manche Präsidenten mit ihrer Privatschatulle in den unteren Ligen schalten und walten..wie klein und gefügig wird dabei oft der Lokalsportredakteur vor Ort gemacht….Solche Geschichten finden auch ihre Leser.

    Als meine Herren viel Erfolg.

  2. 25. August 2011 -

    Besten Dank, sportinsider! Besonders die Anmerkungen zum lokalen finde ich spannend und möchte ich, wenn es irgendwie geht, mit einarbeiten. Das wird ja bei solchen Grundsatz-Texten sonst eher weniger beachtet. Danke auch für das Lob als positives Beispiel, viel zu viel der Ehre. IHF ist ein Klassiker, klar. Du meintest wahrscheinlich FIDE und nicht FIFDE, oder?

  3. 31. August 2011 -

    Ja, ich meinte FIDE. Der Fehlerteufel hatte sich eingeschlichen.

  4. 26. September 2011 -

    […] Dank noch an alle Leser, die sich bei diesem Aufruf mit Ideen beteiligt haben. Ich hatte vorab beschrieben, wie Jörg-Uwe Nieland und ich den Text […]