Daniel Drepper

Termine: Doping und Korruption in Freiburg und Berlin

Drei Termine zum Thema Doping und Korruption stehen in den nächsten Wochen an, in Freiburg und Berlin.

Auf die Veranstaltung der Freiburger Dopingkomission hat Jens Weinreich schon hingewiesen. Vom 12. bis zum 14. September diskutieren in Freiburg etliche Dopingexperten. Ich kann leider nicht dabei sein. Das Programm gibt es hier. Wie ich in den Kommentaren bei Jens Weinreich lese (Danke Herbert), ist das Symposium offenbar ausgebucht.

Um Doping geht es am 26. September auch in Berlin. Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft stellt Zwischenergebnisse seines Forschungsprojektes „Doping in Deutschland“ vor. Das ist wichtig, weil das Projekt 500.000 Euro Steuergeld kostet und stark kritisiert wurde. Bei der ersten Präsentation vor einem Jahr in Leipzig war ich dabei und habe für ZDFonline und Zeit-Online drüber geschrieben. Auch auf das BISp habe ich seit längerem ein Auge.

In Berlin sollen jetzt die Ergebnisse zur Zeit der 1970er Jahre vorgestellt werden. Eine spannende Zeit und spannend ist auch die Frage, was das Forschungsprojekt überhaupt noch neues ans Licht bringen kann. Deshalb bin ich auch in Berlin wieder mit dabei.

Nur zwei Tage später ist in Berlin Sportausschuss. Thema wird sein: Korruption im Sport. Die komplette Tagesordnung geht nächste Woche online, Play the Game kündigte aber schon Ende August an, dass deren Direktor Jens Sejer Andersen eingeladen ist.

Außerdem sind wohl Transparency International und ein Staatsanwalt mit Erfahrung in der Korruptionsbekämpfung dabei. Gesprochen werden soll über die FIFA-Skandale, Wettbetrug und weitere Formen von Korruption im Sport. Gute Themen, ich werde mir das Ganze ansehen und im Anschluss unter anderem hier berichten.

  1. 10. September 2011 -

    Bin durch den Link im JW-blogg aufmerksam geworden.
    Ich hoffe auf eine eigene und vllt. mittunter auch ergänzende Diskussion hier. Da wird jensweinreich nicht traurig sein. Zumal die Konkurrenz auch den Gedankenausstausch belebt, der leider auch von Vorurteilen ggü. einzelnen Usern geprägt und schnell schon mal schroff unter- oder abgebrochen wird. Würde mich freuen, wenn das hier nicht passieren würde.
    Ansonsten let´s follow George Orwell !

    • 10. September 2011 -

      @Herbert

      Hallo Herbert, Willkommen. Das kommt immer auf die Diskussionkultur an, das wird schon. Und Jens wird bestimmt nicht böse sein. Es gibt so viel zu berichten …

  2. 10. September 2011 -

    Orwell, so ist es. Rockt die Allianz, community is content.

  3. 14. September 2011 -

    Es ist positiv, dass der Sportausschuss sich mit dem Thema Korruption im Sport beschäftigt. Im grünen Bundestagsantrag 17/5907 zur Frauen-Fußball-WM 2011 wurde ja lieber mit FIFA und DFB mitgejubelt und dieser wichtige Bereich glatt ausgespart.

    Aber: Die vielfältige Orientierungslosigkeit des Sportausschusses zeigt sich auch an der Termininierung auf die Sitzung am 28. September. Es ist ein affrontähnlicher Vorgang, denn zeitgleich findet in Baden-Baden anlässlich des 30. Jahrestages des sporthistorisch bedeutsamen IOC-Kongresses in Baden-Baden eine Veranstaltung des DOSB statt. Alle IOC-und DOSB-Granden sowie sicher auch einige interessierte Sportjournalisten werden bei dieser Veranstaltung sein. Thomas Bach hat also eine gute Ausrede, um nicht nach Berlin zu kommen. Noch schlimmer: Der IOC-Vize und DOSB-Präsident wurde offenbar erst gar nicht eingeladen.

    Das kann man auf einseitigen, interessengeleiteten Tagungen oder parteipolitischen Veranstaltungen vielleicht so machen, aber für den Sportausschuss als Gremium des Deutschen Bundestages ist es ein schwerwiegender faux-pas.

  4. 22. September 2011 -

    Dank Urlaub etwas später, aber: Danke für den Kommentar, mb. Da bin ich ja mal gespannt, wer am 28. in Berlin überhaupt dabei ist. Und ob es sich tatsächlich lohnt, vorbeizuschauen …

  5. 22. September 2011 -

    Jens Sejer Andersen bzw. PTG scheinen bisher zumindest mehr Interesse an Öffentlichkeitsarbeit für diesen Termin zu haben als die Abgeordneten, die diesen Termin festgelegt haben.

  6. 26. September 2011 -

    Ein feiner Grundsatztext, wie ich finde. Mit einer Einschränkung: Es stimmt nicht (oder nicht mehr), dass brasilianische Medien über FIFA-Teixeira nicht berichten, weil sie Angst hätten. Das ist inzwischen ein bisschen deutsche / westliche Arroganz.
    Das Gegenteil ist richtig: Der dubiose Vertrag, den Teixeira als Org.-Komitee-Chef mit sich als Fußball-Präsident geschlossen hat, ist im November 2010 von der Zeitung „Lance“ enthüllt (und inzwischen partiell rückgängig gemacht) worden.
    Medien in Brasilien beleuchten sehr ausführlich die neuesten Betrugsermittlungen gegen Teixeira, eine anstehende parlamentarische Untersuchung gegen ihn, enorme und mit Betrugsverdacht verbundene Kostenexplosionen bei den Stadionbauten für 2016. Es existiert sogar eine stärker werdende Gruppe von Fans und anderen Sportfreunden, die sich übersetzt „Weg mit Teixeira“ nennt und Demos gegen ihn organisiert – also eine ziemlich ausgeprägte Auseinandersetzung um diesen Gangster. Der allerdings von der FIFA / Blatter gestützt wird, sogar mit Einsprüchen bei Präsidentin Rousseff. Die keine Teixeira-Freundin ist.

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