Daniel Drepper

Patrik Sinkewitz und Andrus Veerpalu: B-Probe auf HGH positiv

Screenshot patriksinkewitz.de / danieldrepper

Screenshot patriksinkewitz.de / danieldrepper


Patrik Sinkewitz droht eine lebenslange Sperre, seine B-Probe auf Wachstumshormon ist positiv. Sinkewitz beteuert weiterhin seine Unschuld. Er bezweifelt die Nachweismethode der UCI.

Patrik Sinkewitz war Im Februar beim GP Lugano positiv getestet worden. Nun will er sich wohl gegen die Sperre wehren, so liest man es aus einer Stellungnahme auf seiner Webseite heraus. Dass er so viel Energie in diesen Kampf stecken wird, wie zuletzt zum Beispiel Claudia Pechstein oder Alberto Contador, scheint aber eher unwahrscheinlich. Sinkewitz schreibt: „Den fundierten wissenschaftlichen Nachweis vorzulegen würde mich nicht nur viel Zeit kosten, sondern bedarf auch eines enorm hohen finanziellen Aufwands. Zudem existieren keinerlei Vergleichswerte. Nirgendwo.“

Sinkewitz zweifelt an der Glaubwürdigkeit des angewandten Tests, weil bei ihm keine Substanz, wie zunächst von der UCI veröffentlicht, sondern ein Blutwert gemessen worden sei. Eine Analyse in einem anderen Labor sei ihm nicht gestattet worden. „Unter Hinzuziehen von Experten habe ich mich über dieses, alleine von der UCI angewendete Verfahren, ausführlich informiert. Dabei wurde bestätigt, dass dieser bei mir festgestellte und nun als „positiv“ aufgeführte Test-Wert durchaus nicht ungewöhnlich ist und natürlichen Ursprungs sein kann.“

Andreas Burkert schreibt in der Süddeutsche Zeitung, der Test auf Wachstumshormon erfasse über ein indirektes Verfahren Werte von Substanzen, die nach Einnahme des Hormons gebildet werden. „Sinkewitz‘ Wert lag offenbar leicht über der Grenze“, schreibt Burkert.

Neben zwei positiv getesten Rugby-Spielern ist vor kurzem auch der estnische Langläuer Andrus Veerpalu positiv auf HGH getestet worden. Veerpalu war Doppel-Weltmeister und Doppel-Olympiasieger und der erfolgreichste estnische Langläufer. Der 40-Jährige war im Januar positiv gesteste worden und zu Beginn der Ski-WM in Oslo mit Verweis auf angebliche gesundheitliche Probleme zurückgetreten, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtet.

Warum bis heute nur so wenige Sportler positiv auf HGH getestet worden sind? Das dürfte neben der in manchen Sportarten erstaunlich geringen Anzahl von Tests vor allem an der kurzen Nachweisbarkeit liegen, die auf maximal 36-48 Stunden taxiert wird, von einigen deutlich darunter. Fraglich bleibt zudem, wie valide die Tests letzten Endes tatsächlich sind.